Am 17. Oktober 2024 hielt Cate Blanchett beim ÖGNI-Symposium in Wien eine eindringliche Rede zur Bedeutung der Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft. Die zweifache Oscar-Preisträgerin, die sich seit Jahren auch abseits der Leinwand als Umweltaktivistin engagiert, richtete sich an das Fachpublikum aus der Immobilienbranche und betonte die dringende Notwendigkeit eines Wandels im Umgang mit unseren Gebäuden und Städten. Dabei hob sie insbesondere die zentrale Rolle des Bausektors im Kampf gegen den Klimawandel hervor.
„Wenn es um Nachhaltigkeit geht, denken wir an erneuerbare Energien, Elektroautos oder grüne Technologien – aber wir übersehen oft die enormen Auswirkungen, die Gebäude auf unseren CO2-Fußabdruck haben“, warnte Blanchett die Teilnehmer des Symposiums. Diese Aussage fasst den Kern ihrer Botschaft zusammen: Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft sei kein Nischenthema, sondern müsse in den Mittelpunkt der Klimadebatte gerückt werden. Sie erinnerte daran, dass fast 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen auf den Bau und Betrieb von Gebäuden zurückzuführen seien.
Blanchetts tief verwurzeltes Engagement
Diese klare Botschaft reiht sich nahtlos in das langjährige Engagement der australischen Schauspielerin für den Klimaschutz ein. Blanchett, die als Mitglied des Earthshot Prize Councils und als erste Botschafterin für die Millennium Seed Bank fungiert, hat sich seit Jahren intensiv mit Umweltfragen auseinandergesetzt. Sie betont immer wieder, dass Klimaschutz nicht etwas ist, das in ferner Zukunft umgesetzt werden muss, sondern eine Aufgabe für das Hier und Jetzt.
Ein besonders wichtiger Punkt ihrer Rede in Wien war die Rolle der Kreislaufwirtschaft in der Bauwirtschaft. Blanchett unterstrich, dass nachhaltige Gebäude nicht nur Energie sparen sollten, sondern auch Ressourcen schonen müssten. Sie plädierte für den Einsatz digitaler Technologien zur effizienteren Planung und Überwachung der CO2-Bilanz von Gebäuden: „Ohne eine solide digitale Grundlage, auf der wir Informationen über den Zustand unserer Gebäude und deren CO2-Bilanz erfassen können, wird es schwer, nachhaltige Lösungen effektiv umzusetzen.“
Vom technischen Wandel zum kulturellen Bewusstsein
Blanchett sieht jedoch nicht nur technische Innovationen als Lösung, sondern auch eine tiefgreifende Veränderung im gesellschaftlichen Denken. In ihrer Rede sprach sie von der „Macht der gebauten Umwelt“ und betonte, dass unsere Gebäude und Städte nicht nur funktionale Räume seien, sondern eine zentrale Rolle in der Formung unserer Gesellschaft und unserer Zukunft spielten. „Wir können nicht nur den ökologischen Fußabdruck von Gebäuden verkleinern, sondern auch eine völlig neue Beziehung zur gebauten Umwelt aufbauen“, erklärte sie in Wien.
Für Blanchett ist die Klimakrise auch eine kulturelle Herausforderung. In einem früheren Interview hatte sie bereits gesagt: „Es reicht nicht, nur darauf zu warten, dass Regierungen handeln. Jede Entscheidung, die wir heute treffen, beeinflusst die Welt, die wir morgen hinterlassen.“ Diese Aussage verdeutlicht ihren Ansatz, den Einzelnen in den Mittelpunkt des Wandels zu stellen. Es gehe nicht nur um die großen politischen Maßnahmen, sondern um die Verantwortung jedes Einzelnen, bewusstere Entscheidungen zu treffen.
Die Bauwirtschaft als Schlüssel
Das ÖGNI-Symposium bot Blanchett die perfekte Bühne, um ihre Botschaft an ein zentrales Publikum zu richten: die Akteure der Bau- und Immobilienwirtschaft. Ihre Ansprache hob hervor, dass dieser Sektor eine Schlüsselrolle im Übergang zu einer nachhaltigen Zukunft spielen muss. Peter Engert, Geschäftsführer der ÖGNI, unterstrich in seinen Ausführungen ebenfalls die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft und betonte: „Die Transformation der Wirtschaft in Richtung Kreislaufwirtschaft ist alternativlos.“
Blanchetts Plädoyer fand viel Zustimmung bei den Teilnehmern, die zunehmend erkennen, dass eine nachhaltige Bauweise nicht nur ein moralischer Imperativ, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit ist. Innovative Materialien, digitale Tools und ein ganzheitliches Umdenken in der Stadtplanung könnten einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks leisten.
Ein zukunftsweisender Appell
Mit ihrer klaren, durchdachten Rede trug Cate Blanchett dazu bei, dass Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft nicht länger als Randthema gilt. Sie zeigte auf, dass Klimaschutz nicht nur durch technologische Innovationen wie erneuerbare Energien und E-Mobilität erreicht werden kann, sondern dass wir auch unsere gebaute Umwelt in den Blick nehmen müssen: „Die Zukunft beginnt nicht morgen – sie beginnt heute.“
Blanchetts Engagement ist ein Beispiel dafür, wie Prominente ihre Plattform nutzen können, um bedeutende Themen ins Rampenlicht zu rücken. Durch ihre authentische, fundierte Art und ihre Bereitschaft, sich mit komplexen Fragen auseinanderzusetzen, hat sie sich als starke Stimme im Kampf für Klimagerechtigkeit etabliert. Ihr Auftritt in Wien war ein eindrucksvoller Appell an die Bauwirtschaft und die Gesellschaft, jetzt zu handeln – bevor es zu spät ist.
In den kommenden Jahren wird sich zeigen, ob die Worte von Blanchett und anderen prominenten Fürsprechern der Nachhaltigkeit auch tatsächlich in Taten umgesetzt werden. Klar ist jedoch, dass die Zeit drängt und ein Umdenken im Bauwesen nicht länger aufgeschoben werden kann.
Fazit
Cate Blanchett hat auf dem ÖGNI-Symposium in Wien eindrücklich aufgezeigt, wie eng die Zukunft des Planeten mit der Art und Weise verknüpft ist, wie wir unsere Städte und Gebäude gestalten. Ihre Botschaft, dass Klimaschutz heute beginnen muss, und der Bauwirtschaft dabei eine Schlüsselrolle zukommt, bleibt ein kraftvoller Appell, der nachwirkt. „Wenn es um Nachhaltigkeit geht, denken wir an erneuerbare Energien… aber wir übersehen oft die enormen Auswirkungen, die Gebäude auf unseren CO2-Fußabdruck haben“, fasst Blanchett treffend zusammen.
Die Zukunft ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch der Kultur. Und sie beginnt heute.