Äthiopien steht vor einer gewaltigen ökologischen Herausforderung: die Degradation von Land und die Ausbreitung der Wüste gefährden die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen. Die Abholzung und die Überweidung haben viele der einst üppigen Wälder in kahle Landschaften verwandelt. Diese Entwicklungen führen nicht nur zu einem Verlust der Biodiversität, sondern auch zu gravierenden sozialen und wirtschaftlichen Problemen, wie Ernährungsunsicherheit und Armut.
Doch es gibt Hoffnung. Äthiopien hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um die Wiederaufforstung und die Restaurierung degradierten Landes voranzutreiben. Initiativen wie die Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR) spielen dabei eine zentrale Rolle. Diese Methoden sind nicht nur kosteneffektiv, sondern auch nachhaltig und leicht von den lokalen Gemeinschaften umsetzbar.
Eine zentrale Figur in diesen Bemühungen ist Tony Rinaudo, ein australischer Agronom, der weithin als „Waldmacher“ bekannt ist. Seine Arbeit in Niger und anderen afrikanischen Ländern hat gezeigt, dass es möglich ist, selbst die kargsten Landschaften wiederzubeleben. In diesem Blogartikel werden wir die verschiedenen Ansätze zur Wiederaufforstung beleuchten, mit besonderem Fokus auf FMNR und die Beiträge von Tony Rinaudo.
Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR)
Entwicklung und Geschichte
Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR) ist eine relativ simple, aber sehr nachhaltige Methode zur Wiederherstellung degradierter Landschaften. Tony Rinaudo, ein australischer Agrarwissenschaftler, erkannte, dass viele karge Landschaften in Afrika über lebende Baumstümpfe und Wurzelsysteme verfügen, die das Potenzial zur Regeneration haben. Während seiner Arbeit in Niger begann er, diese natürlichen Ressourcen zu nutzen und entwickelte die Methode, die heute als FMNR bekannt ist.
Rinaudo stellte fest, dass diese Baumstümpfe, die er als „unterirdischer Wald“ bezeichnet, durch einfache Pflege und Schutzmaßnahmen wieder zu blühenden Bäumen heranwachsen können. Diese Entdeckung führte zur Entwicklung einer kosteneffizienten und skalierbaren Methode, die sich mittlerweile in vielen Ländern bewährt hat.
„Die Prinzipien von FMNR sind nicht neu, sondern existierten bereits vor der Förderung dieses Ansatzes durch World Vision. Sie wurden in unterschiedlichen Formen seit Jahrhunderten in verschiedenen Teilen der Welt praktiziert. Einzelpersonen und landwirtschaftliche Gemeinschaften auf der ganzen Welt haben häufig aus eigener Intuition und durch Experimente Formen von FMNR entwickelt, ohne externe Einflüsse.“ Tony Rinaudo im Interview mit Mongabay
Prinzipien und Methoden
FMNR basiert auf einigen grundlegenden Prinzipien und Methoden:
- Identifikation und Schutz bestehender Baumstümpfe und Wurzelsysteme: Landwirte identifizieren lebende Baumstümpfe oder Wurzelsysteme auf ihren Feldern. Diese Stümpfe werden geschützt und gepflegt, um das Nachwachsen von Bäumen zu fördern.
- Selektives Beschneiden: Die Baumtriebe werden sorgfältig beschnitten, um das Wachstum der Bäume zu unterstützen. Das selektive Beschneiden verhindert, dass die Pflanzen zu viel Energie in viele kleine Triebe investieren und ermöglicht stattdessen robustere, gesündere Bäume.
- Regelmäßige Pflege und Überwachung: Die Bäume werden regelmäßig überwacht und gepflegt, um sicherzustellen, dass sie gesund wachsen und vor Schäden durch Tiere oder menschliche Eingriffe geschützt sind.
Der Entwickler der FMNR-Methode, Tony Rinaudo erklärt die Gründe für das Beschneiden der Baumtriebe:
„Hier sind zu viele Triebe, damit sich schnell ein Baum entwickeln kann, also werde ich etwas von dieser Konkurrenz reduzieren. Denn was passiert: Jeder Trieb sendet das Signal: ‚Versorge mich!‘ Wenn man diese Signale reduziert, geht die gesamte Energie nur in die wenigen ausgewählten Triebe, die man stehen lässt. Es ist ein sehr schneller Prozess, aber schon nach diesem kleinen Rückschnitt beginnt es, wie ein junger Baum auszusehen. Sie wachsen erstaunlich schnell. Dieser Baum ist weniger als 2 Meter hoch, aber darunter könnten 20 oder sogar 30 Meter Wurzeltiefe liegen, die Wasser und Nährstoffe nach oben transportieren, um das Wachstum zu unterstützen.“
Diese einfachen Schritte führen dazu, dass degradierte Landschaften mit minimalem Aufwand und Kosten wiederhergestellt werden können.
Vorteile
Ökologische Vorteile: FMNR verbessert die Bodenfruchtbarkeit, indem die Bäume die Bodenstruktur auflockern und den Humusgehalt erhöhen, was zu einer höheren Fruchtbarkeit führt. Durch die stabilisierenden Wurzelsysteme der Bäume wird die Bodenerosion reduziert, wodurch der Boden vor Abtrag geschützt wird. Zudem tragen die Bäume zur Erhöhung der Wasserspeicherkapazität des Bodens bei, was die Wasserversorgung in der Region verbessert und die Resilienz gegenüber Dürreperioden stärkt. All diese ökologischen Verbesserungen tragen zur Wiederherstellung der Biodiversität bei und schaffen Lebensräume für zahlreiche Tierarten.
Wirtschaftliche Vorteile: Landwirte profitieren von den durch FMNR erzielten erhöhten Ernteerträgen, da die verbesserten Bodenbedingungen das Pflanzenwachstum fördern. Die wiederhergestellten Bäume bieten zudem Holz, Brennmaterial und andere wertvolle Baumprodukte, die als zusätzliche Einkommensquelle dienen. Ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil von FMNR ist, dass die Methode keine teuren Werkzeuge oder Betriebsmittel erfordert, was sie zu einer äußerst kosteneffizienten Lösung für die Wiederherstellung degradierter Landschaften macht.
Soziale Vorteile: Die Anwendung von FMNR fördert das Gemeinschaftsgefühl und die Zusammenarbeit innerhalb der lokalen Gemeinschaften, da die Landwirte gemeinsam daran arbeiten, ihre Felder zu regenerieren. Durch die Beteiligung der Gemeinschaft an den Wiederaufforstungsprojekten entsteht ein starkes Verantwortungsbewusstsein für den Schutz und die Pflege der Umwelt. Die verbesserte Vegetation trägt außerdem zur Ernährungssicherheit bei und steigert die Lebensqualität der Menschen, indem sie Zugang zu wichtigen Ressourcen wie Brennholz und Futtermitteln bietet.
„Wir alle profitieren. Der Wald liefert Brennholz, speichert Wasser, schützt unsere Felder vor Fluten und Erdrutschen. Wir ernten mehr, können unsere Kinder zur Schule schicken und sie besser ernähren. Sie sind gesünder, und außerdem sterben keine Kinder mehr in den Fluten, die früher vom Berg herunterkamen.“ Bauer Ergene Sosa, Humbo
Tony Rinaudo und seine Beiträge
Tony Rinaudo, oft als der „Waldmacher“ bezeichnet, hat durch seine bahnbrechende Arbeit zur Wiederherstellung degradierter Landschaften in Afrika weltweite Anerkennung erlangt. Geboren 1957 in Wangaratta, Australien, wuchs Rinaudo in der nahegelegenen Stadt Myrtleford auf. Nach seinem Abschluss in ländlicher Wissenschaft an der University of New England und einem Bibelstudium am Bible College of New Zealand begann er seine Karriere als Agrarwissenschaftler und Missionar.
Wegbereiter der Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR)
Rinaudos entscheidender Beitrag zur ökologischen Wiederherstellung ist die Entwicklung der Methode Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR). Während seiner Arbeit in Niger von 1981 bis 1999 erkannte er das Potenzial der sogenannten „unterirdischen Wälder“ – lebende Baumstümpfe und Wurzelsysteme, die unter der Oberfläche überleben und wiederhergestellt werden können. Durch gezielte Pflege und Schutzmaßnahmen konnten diese Baumstümpfe in blühende Bäume verwandelt werden.
„In den 1980/90ern arbeitete ich im Niger. Dort litten die Menschen darunter, dass die Wälder abgeholzt und die Böden ausgelaugt waren. Gemeinsam mit meinen Kolleginnnen und Kollegen pflanzte ich jahrelang Bäume – mit wenig Erfolg. Ich war verzweifelt und bereit aufzugeben. Eines Tages stieg ich während einer Fahrt aus dem Auto und mir fiel ein kleiner Busch auf. Als ich näher ging, bemerkte ich, dass es die Blätter eines Baumes waren, der abgeholzt worden war und der jetzt neu keimte. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass alles, was man für die Wiederaufforstung benötigt, bereits im Boden vorhanden war.“ Tony Rinaudo im Interview
Bedeutung und Verbreitung von FMNR
Tony Rinaudo revolutionierte die Aufforstung in trockenen Regionen Afrikas, indem er Landwirten zeigte, wie sie degradierte Landschaften mit minimalem Aufwand und Kosten regenerieren können. Seine Methode hat sich als besonders effektiv erwiesen, da sie auf vorhandenen natürlichen Ressourcen basiert und keine teuren Werkzeuge oder Betriebsmittel erfordert. FMNR hat in vielen afrikanischen Ländern, darunter Äthiopien, weite Verbreitung gefunden und wird heute von Tausenden von Landwirten angewendet.
Auszeichnungen und Anerkennung
Für seine herausragenden Leistungen und seinen unermüdlichen Einsatz für die Umwelt hat Tony Rinaudo zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Eine seiner bemerkenswertesten Ehrungen ist der Right Livelihood Award, den er 2018 erhielt. Dieser Preis würdigt Personen, die praktische und beispielhafte Lösungen für die dringendsten Herausforderungen der Welt entwickeln. Rinaudos Arbeit hat nicht nur zur Wiederherstellung von Millionen Hektar Land geführt, sondern auch die Lebensbedingungen unzähliger Menschen verbessert.
In Niger sagten mir die alten Farmer: „Wenn ich einen Baum Pflanze, dann haben vielleicht meine Enkelkinder was davon; vielleicht meine Kinder, aber ich selbst doch nicht. Aber das ist einfach nicht wahr. Wir haben spektakuläre Ergebnisse innerhalb eines Jahres gesehen. Wenn man die Schößlinge richtig pflegt, hat man sofort Feuerholz. Die Blätter düngen nach und nach den Boden. Nützliche Insekten und Vögel kehren zurück. Die Vögel fressen die Schädlinge und im Senegal hat sich die Ernte im ersten Jahr verdoppelt.“ Tony Rinaudo in einem Video von World Vision
Arbeit in Äthiopien
In Äthiopien hat Tony Rinaudo in Zusammenarbeit mit World Vision und lokalen Gemeinschaften die FMNR-Methode eingeführt und verbreitet. Durch Schulungen und Workshops hat er Landwirten gezeigt, wie sie ihre Felder wiederbeleben und ihre Lebensgrundlagen nachhaltig verbessern können. Ein bemerkenswertes Beispiel für den Erfolg von FMNR in Äthiopien ist das Humbo-Projekt im Humbo-Distrikt. Dieses Projekt hat nicht nur zur ökologischen Wiederherstellung beigetragen, sondern auch wirtschaftliche und soziale Vorteile für die lokale Bevölkerung gebracht.
Rinaudos Engagement und seine Vision, degradierte Landschaften wiederherzustellen und die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern, haben dazu beigetragen, dass FMNR heute in Äthiopien eine weit verbreitete und anerkannte Methode ist. Seine Arbeit inspiriert weiterhin zahlreiche Menschen und Organisationen weltweit, sich für die Umwelt und die Wiederherstellung der Natur einzusetzen.
Regionale Beispiele für FMNR in Äthiopien
Die Anwendung von Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR) hat in verschiedenen Regionen Äthiopiens beeindruckende Ergebnisse gezeigt. Was all diesen Projekten gemeinsam ist, ist die Methode der Pflege und des Schutzes vorhandener Baumstümpfe und Wurzelsysteme, um die natürliche Regeneration der Vegetation zu fördern. Diese Methode hat zu bedeutenden ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Verbesserungen geführt. Doch die Ausgangslage und die Kombination von FMNR mit anderen Methoden variieren je nach Region.
Gemeinsamkeiten
In allen Regionen, in denen FMNR angewendet wird, profitieren die Gemeinschaften von einer verbesserten Bodenfruchtbarkeit, reduzierter Bodenerosion und einer erhöhten Wasserspeicherkapazität. Die Methode unterstützt auch die Biodiversität und bietet den Menschen zusätzliche Einkommensquellen durch die gesteigerte Verfügbarkeit von Holz, Brennmaterial und anderen Baumprodukten. Gemeinschaftliches Engagement und die Schulung der Landwirte sind entscheidende Faktoren für den Erfolg dieser Projekte.
Sodo Guragie (Southern Nations, Nationalities, and Peoples‘ Region, SNNPR)
Ausgangslage: Die Region Sodo Guragie war stark von Bodenerosion und degradiertem Land betroffen, das die landwirtschaftliche Produktivität erheblich beeinträchtigte. Kombinierte Methoden: FMNR wurde hier mit Agroforstwirtschaft kombiniert. Die Landwirte pflanzten Bäume zusammen mit Nahrungsmittelpflanzen, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern und zusätzliche Einkommensquellen zu schaffen. Ergebnisse: Die Kombination von FMNR und Agroforstwirtschaft führte zu einer signifikanten Verbesserung der Ernteerträge und zur Stabilisierung der lokalen Ökosysteme.
Meket (Amhara-Region)
Ausgangslage: In der Amhara-Region, insbesondere in Meket, litt die Gemeinschaft unter extremen Wasserknappheit und Bodenerosion. Kombinierte Methoden: FMNR wurde hier mit nachhaltiger Landbewirtschaftung kombiniert. Techniken wie Terrassenbau, Wasserrückhaltestrukturen und Zai-Gruben wurden eingesetzt, um die Wasserinfiltration zu verbessern und die Bodenerosion zu verringern. Ergebnisse: Die Maßnahmen führten zu einer verbesserten Wasserversorgung, höheren Ernteerträgen und einer besseren Ernährungssicherheit.
„Bodenerosion, Landdegradation und infolgedessen eine Verringerung der Produktivität wurden weit verbreitet beobachtet. Der Mangel an Waldprodukten wie Brennholz, Holz für Zäune und Baumaterialien für die Gemeinschaft waren die Hauptprobleme.“ Malek Dagnew, Projektkoordinator für den Bezirk Meket
Tigray-Region
Ausgangslage: Tigray war von schwerer Desertifikation und degradierten Landschaften betroffen, die landwirtschaftliche Aktivitäten stark einschränkten. Kombinierte Methoden: FMNR wurde hier mit Area Exclosures kombiniert. Flächen wurden durch physische Barrieren vor menschlichen und tierischen Eingriffen geschützt, um die natürliche Regeneration der Vegetation zu ermöglichen. Ergebnisse: Die Maßnahmen führten zur Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit, zur Erhöhung der Wasserspeicherkapazität und zur Verbesserung der Biodiversität. Die lokale Gemeinschaft profitierte von der zusätzlichen Verfügbarkeit von Brennmaterial und Futter für Nutztiere.
Humbo (Southern Nations, Nationalities, and Peoples‘ Region)
Ausgangslage: Die Region Humbo war durch abgeholzte Berghänge und schwere Erosion gekennzeichnet. Kombinierte Methoden: FMNR wurde hier mit gemeinschaftsbasierter Forstwirtschaft kombiniert. Die Bauern schlossen sich zu Kooperativen zusammen, um neu gewachsene Bäume zu pflegen und die Waldbewirtschaftung gemeinsam zu organisieren. Ergebnisse: Die Initiativen führten zu einer signifikanten Wiederherstellung der Wälder, verbesserten Wasserspeicherung und erhöhten landwirtschaftlichen Erträgen. Die Einkünfte aus dem Verkauf von Kohlenstoffzertifikaten wurden in Gemeindeeinrichtungen wie Schulen und Gesundheitszentren investiert.
Borana Zone (Oromia-Region)
Ausgangslage: Die Borana Zone war stark von Dürre und Wasserknappheit betroffen, was zu niedrigeren landwirtschaftlichen Erträgen und Nahrungsmittelunsicherheit führte. Kombinierte Methoden: FMNR wurde hier mit Silvopastoralen Systemen kombiniert. Bäume wurden in Weideflächen integriert, um Futter und Schatten für Nutztiere zu bieten. Ergebnisse: Die Maßnahmen führten zu einer Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktivität, verbesserten Lebensbedingungen für Nutztiere und stabilisierten Einkommensquellen für die Landwirte.
Diese regionalen Beispiele zeigen, wie vielseitig und anpassungsfähig die Methode der Farmer Managed Natural Regeneration ist. Durch die Kombination mit verschiedenen Techniken und Ansätzen zur nachhaltigen Landbewirtschaftung und Wassererhaltung können degradierte Landschaften in Äthiopien erfolgreich wiederhergestellt und die Lebensbedingungen der lokalen Gemeinschaften verbessert werden.
Die eben angesprochenen Methoden, die sich hervorragend mit FMNR kombinieren lassen, werden in den beiden nächsten Abschnitten beschrieben.
Wasserzurückhaltung und Wassermanagement
In den letzten Jahrzehnten haben Gemeinschaften in Äthiopien bemerkenswerte Fortschritte bei der Wiederherstellung degradierter Landschaften durch innovative Wasserrückhaltungstechniken erzielt. Diese Techniken spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung der landwirtschaftlichen Produktivität, der Verbesserung der Bodenqualität und der Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels.
„In den 1980er Jahren sanken die Grundwasserspiegel auf dem Zentralplateau von Burkina Faso durchschnittlich um einen Meter pro Jahr. […] Seit sich FMNR und die Wassergewinnungstechniken Ende der 1980er Jahre durchzusetzen begannen, sind die Grundwasserspiegel in vielen Dörfern trotz einer wachsenden Bevölkerung um mindestens fünf Meter gestiegen.“ Chris Reij, VU University Amsterdam
Terrassierung
Eine weit verbreitete Methode der Wasserrückhaltung ist die Terrassierung. In hügeligen oder bergigen Regionen Äthiopiens bauen die Gemeinschaften breite Terrassen, die das Regenwasser in den Boden leiten. Diese Terrassen verhindern Bodenerosion, speichern Wasser und machen das Land für den Anbau von Nutzpflanzen wie Zwiebeln und Obstbäumen nutzbar. Die Terrassierung hat dazu beigetragen, dass viele Landflächen, die früher unfruchtbar waren, wieder produktiv genutzt werden können.
Bau von Dämmen und Wasserauffangbecken
Eine weitere effektive Methode ist der Bau von Dämmen und Wasserauffangbecken. Kleine Dämme werden errichtet, um den Wasserfluss in Bächen und Flüssen zu verlangsamen. Dies verhindert Überschwemmungen und Erosion und ermöglicht dem Wasser, in den Boden zu versickern. Wasserauffangbecken sammeln Regenwasser und stellen sicher, dass es während Trockenperioden verfügbar bleibt. Diese Techniken tragen erheblich zur Wiederherstellung der Pflanzenwelt bei und sichern die Wasserversorgung für landwirtschaftliche Zwecke.
Mulchen und Zai-Gruben
Mulchen und Zai-Gruben sind wichtige Techniken zur Erhaltung der Bodenfeuchtigkeit und zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Beim Mulchen wird der Boden mit einer Schicht organischer Materialien wie Stroh, Laub oder Kompost bedeckt. Dies reduziert die Verdunstung, hält die Feuchtigkeit im Boden und unterdrückt Unkrautwachstum. Zai-Gruben sind kleine, mit der Hand gegrabene Löcher, die oft mit organischem Material gefüllt werden. Diese Gruben sammeln und speichern Wasser direkt an den Wurzeln der Pflanzen, erhöhen die Wasserinfiltration und bieten eine konzentrierte Nährstoffversorgung.
Regenwassermanagement
Regenwassermanagement umfasst die Einführung von Systemen zur Erfassung und Speicherung von Regenwasser. In vielen Regionen Äthiopiens bauen Gemeinschaften Tiefgräben, Sickerteiche und andere Strukturen, um Regenwasser zu sammeln und zu speichern. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass das Wasser während Trockenperioden verfügbar bleibt und die landwirtschaftliche Produktion nicht beeinträchtigt wird.
Schwamm-ähnliche Landschaften
Schwamm-ähnliche Landschaften sind so gestaltet, dass sie Wasser absorbieren und speichern können. Dies wird oft durch eine Kombination aus Vegetation und geeigneten Bodenbearbeitungsmethoden erreicht. Die Gestaltung solcher Landschaften trägt dazu bei, dass Wasser länger im Boden bleibt, was die Wachstumsbedingungen für Pflanzen verbessert und die Bodenerosion verringert.
Gemeinschaftliche Anstrengungen
Die Implementierung dieser Wasserrückhaltungstechniken erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften. Diese Gemeinschaften sind nicht nur die ersten Nutznießer der verbesserten Ernten und stabileren Wasserversorgung, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Planung, Umsetzung und Verwaltung der Projekte. Durch gemeinschaftliche Anstrengungen und Wissenstransfer können diese Techniken effektiv und nachhaltig angewendet werden.
Die vielfältigen Methoden der Wasserrückhaltung in Äthiopien haben sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile. Sie verbessern die Bodenfeuchtigkeit, verringern die Bodenerosion, steigern die landwirtschaftliche Produktivität und erhöhen die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels. Diese Maßnahmen sind ein wesentlicher Bestandteil der nachhaltigen Landbewirtschaftung und tragen zur langfristigen Wiederherstellung der Landschaften und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in Äthiopien bei.
Weitere Methoden zur Wiederaufforstung
Neben der Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR) spielen in Äthiopien mehrere andere Ansätze eine entscheidende Rolle bei der Wiederherstellung degradierter Landschaften und der Förderung nachhaltiger Landnutzung. Diese Methoden ergänzen sich oft und tragen gemeinsam zu den ökologischen und sozioökonomischen Zielen des Landes bei.
Area Exclosures
Area Exclosures sind ein bewährter Ansatz zur Wiederherstellung von degradiertem Land durch den Schutz vor menschlichen und tierischen Aktivitäten. In Äthiopien wird diese Methode häufig angewendet, um die natürliche Regeneration der Vegetation zu fördern und die Bodenqualität zu verbessern.
Bei Area Exclosures werden bestimmte Flächen durch physische Barrieren oder Gemeinschaftsvereinbarungen gesperrt, sodass keine Beweidung oder Abholzung stattfinden kann. Dies ermöglicht es der vorhandenen Vegetation, sich zu erholen und das Ökosystem zu stabilisieren. Die Methode hat in Regionen wie Tigray und anderen Teilen Äthiopiens zu signifikanten Verbesserungen der Bodenfruchtbarkeit, der Wasserspeicherkapazität und der Biodiversität geführt.
Agroforstwirtschaft
Agroforstwirtschaft ist die Integration von Bäumen in landwirtschaftliche Systeme, um Synergien zwischen Landwirtschaft und Waldbewirtschaftung zu schaffen. In Äthiopien werden häufig Baumarten wie Eukalyptus und einheimische Arten verwendet, um Bodendegradation zu minimieren und die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern.
Ein Beispiel für erfolgreiche Agroforstwirtschaft ist die kombinierte Pflanzung von Nahrungsmittelpflanzen und Bäumen, die den Landwirten zusätzliche Einkommensquellen durch Holz- und Fruchtproduktion bietet. Die Bäume tragen auch dazu bei, den Boden vor Erosion zu schützen und das Mikroklima zu regulieren, was wiederum die landwirtschaftliche Produktivität erhöht.
„Dies ist wahrscheinlich die größte positive Umweltveränderung im Sahel und vielleicht in ganz Afrika. […] Viele Menschen glauben, der Sahel sei nichts als Untergang und Verzweiflung, und auch ich könnte viele solcher Geschichten erzählen. Aber viele Bauern im Sahel stehen heute besser da als vor dreißig Jahren, dank der agroforstwirtschaftlichen Innovationen, die sie eingeführt haben.“ Chris Reij, VU University Amsterdam
Nachhaltige Landbewirtschaftung
Nachhaltige Landbewirtschaftung umfasst die Kombination von Bodenschutzmaßnahmen und Wassermanagementtechniken. In Äthiopien werden Methoden wie der Terrassenbau, Wasserrückhaltestrukturen und Zai-Gruben verwendet, um die Wasserinfiltration zu fördern und die Bodenerosion zu verringern.
Diese Techniken verbessern die Bodenstruktur und erhöhen die Wasserspeicherung im Boden, was zu höheren Ernteerträgen und einer geringeren Anfälligkeit gegenüber Umweltkrisen wie Dürren führt. Die nachhaltige Landbewirtschaftung trägt somit zur Stabilisierung der landwirtschaftlichen Produktion und zur Sicherung der Lebensgrundlagen der Landwirte bei.
Wiederaufforstung durch Pflanzungen
Die Pflanzung von Bäumen (zum Beispiel in zai-Gruben) auf degradierten Flächen, insbesondere auf Gemeindeland und entlang von Gewässern, ist ein weiterer wichtiger Ansatz in Äthiopien. Aufforstungsprojekte werden durch Setzlingsgärten unterstützt, die Setzlinge an die Gemeinschaften verteilen.
Diese Projekte konzentrieren sich zunehmend auf den Einsatz einheimischer Baumarten, die besser an die lokalen Bedingungen angepasst sind. Die Aufforstung trägt zur Steigerung der Biomasseproduktion, zur Kohlenstoffbindung und zur Verbesserung der ökologischen Resilienz bei.
„Bäume binden Kohlendioxid und tragen somit zur Minderung des Klimawandels bei. […] Der Nutzen für die Umwelt umfasst die Wiederherstellung von Ökosystemdienstleistungen (Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität, wiederhergestellter Wasserkreislauf), Nahrungsquellen und Lebensraum für Wildtiere.“ Tony Rinaudo im Interview mit Mongabay
Silvopastorale Systeme
Silvopastorale Systeme integrieren Bäume in Weideflächen, um eine nachhaltige Viehhaltung zu ermöglichen. In Äthiopien werden Bäume gepflanzt, die Futter und Schatten für Nutztiere bieten, wodurch die Lebensbedingungen der Tiere verbessert und die Degradation von Weideland reduziert werden. Rotationsweidesysteme werden eingeführt, um den Weidedruck gleichmäßig zu verteilen und die Vegetation zu schützen. Dies fördert die Regeneration des Bodens und erhöht die Produktivität der Weiden.
Community-basierte Ansätze
Ebenso wie bei dem Wasserrückhaltung und FMNR, ist die Einbindung der lokalen Gemeinschaften in die Planung, Implementierung und das Management von Wiederaufforstungsprojekten entscheidend für deren Erfolg. In Äthiopien werden gemeinschaftlich verwaltete Forstwirtschaft und Gemeindewälder gefördert, um die Beteiligung und das Engagement der Bevölkerung zu stärken.
Diese vielfältigen Methoden zeigen, dass die Wiederaufforstungsbemühungen in Äthiopien auf einem ganzheitlichen Ansatz basieren, der ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte berücksichtigt. Durch die Kombination dieser Ansätze können degradierte Landschaften nachhaltig wiederhergestellt und die Lebensbedingungen der Menschen verbessert werden.
Wirtschaftliche und soziale Aspekte in Äthiopien
Die Wiederaufforstungsprojekte in Äthiopien tragen nicht nur zur ökologischen Wiederherstellung bei, sondern haben auch erhebliche wirtschaftliche und soziale Auswirkungen auf die lokalen Gemeinschaften. Durch die Umsetzung von Methoden wie FMNR können sowohl die Lebensgrundlagen der Menschen gesichert als auch die wirtschaftliche Stabilität und soziale Kohäsion gestärkt werden.
Gemeinschaftsbeteiligung
Wie bereits mehrfach angesprochen ist der zentrale Faktor für den Erfolg von Wiederaufforstungsprojekte die aktive Beteiligung der lokalen Gemeinschaften. Das haben sowohl Äthiopische Regierung wie auch private Organisationen (wie World Vision) längst erkannt. Die Einbindung der Menschen in die Planung, Umsetzung und Verwaltung der Projekte schafft ein starkes Verantwortungsbewusstsein und fördert das Gemeinschaftsgefühl. Durch Schulungen und Sensibilisierungskampagnen werden die Gemeinschaften über die Vorteile der Wiederaufforstung informiert und motiviert, sich aktiv zu beteiligen.
In vielen äthiopischen Projekten, wie dem Humbo-Projekt, haben die Dorfbewohner durch ihre Teilnahme am Schutz und der Pflege der Wälder nicht nur zur Wiederherstellung der Umwelt beigetragen, sondern auch Gemeinschaftsorganisationen gegründet. Diese Organisationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Verwaltung der Ressourcen und der Sicherstellung der Nachhaltigkeit der Projekte. Die Erfolgsgeschichten haben längst Nachahmer aus umliegenden Dörfern und Regionen angezogen. Simple, aber effektive Methoden wie FMNR und Wasserzurückhaltung setzen sich vielerorts gegen teure und aufwendige Methoden wie Bepflanzungendurch.
„Ich denke, dass Bäume zumindest eine teilweise Antwort auf den Klimawandel sind, und ich habe versucht, dieses Wissen mit anderen zu teilen. […] Meine Überzeugung, basierend auf persönlichen Erfahrungen, ist, dass Bäume wie Lungen sind. Wenn wir sie nicht schützen und ihre Anzahl erhöhen, wird es das Ende der Welt sein.“ Yacouba Sawadogo, Bauer in Burkina Faso, der mit Zai-Gruben experimentiert
Einkommensquellen
Die Wiederherstellung der Wälder bietet den Menschen in den ländlichen Gebieten Äthiopiens zahlreiche neue Einkommensmöglichkeiten. Durch die verbesserte Bodenfruchtbarkeit und die erhöhte Verfügbarkeit von Wasser können die Landwirte höhere Ernteerträge erzielen. Darüber hinaus bieten die wiederhergestellten Wälder Holz, Brennmaterial und andere Baumprodukte, die als zusätzliche Einkommensquelle dienen.
Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Nutzung von FMNR im Humbo-Distrikt, wo die Dorfgemeinschaften durch den Verkauf von Kohlenstoffzertifikaten zusätzliche Einnahmen erzielen. Diese Kohlenstoffeinnahmen werden für gemeinnützige Projekte wie den Bau von Gesundheitszentren, Schulen und Infrastruktur genutzt. Die zusätzlichen Einkommensquellen tragen zur wirtschaftlichen Stabilität der Gemeinschaften bei und verbessern die Lebensqualität der Menschen.
Verbesserung der Lebensbedingungen
Die Wiederherstellung der Wälder hat direkte positive Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Menschen. Durch die verbesserte Wasserversorgung und die erhöhte Bodenfruchtbarkeit wird die Ernährungssicherheit gestärkt. Die Verfügbarkeit von Brennmaterial und Holz reduziert den Arbeitsaufwand, den insbesondere Frauen und Kinder für das Sammeln dieser Ressourcen aufbringen müssen. Dies gibt ihnen mehr Zeit für Bildung und andere produktive Aktivitäten.
Darüber hinaus tragen die wiederhergestellten Wälder zur Verbesserung des Mikroklimas bei, was die landwirtschaftliche Produktivität erhöht und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimaschocks wie Dürreperioden stärkt. Die langfristige Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen sichert die Lebensgrundlagen der Menschen und reduziert die Migration aus ländlichen Gebieten in städtische Zentren.
„Die Regeneration von Bäumen bringt zahlreiche Vorteile – die Menschen haben nun besseren Zugang zu Brennholz, Bauholz, Futter für Nutztiere, Wildnahrung und traditionellen Heilmitteln. Bäume erhöhen die Bodenfruchtbarkeit, und einige bewässern sogar umliegende Felder biologisch. […] Bäume mildern Klimaextreme ab und verringern so die Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen und die Auswirkungen von Dürren. Sie senken Temperaturen, Windgeschwindigkeiten und die Verdunstung. Die Wiederherstellung der Baumbedeckung hilft Gemeinschaften, sich an den Klimawandel anzupassen.“ Tony Rinaudo im Interview mit Mongabay
Herausforderungen und Lösungsansätze
Trotz der positiven Auswirkungen gibt es Herausforderungen bei der Umsetzung von Wiederaufforstungsprojekten in Äthiopien. Eine der größten Hürden ist die anfängliche Skepsis der Landwirte gegenüber neuen Methoden wie FMNR. Um diese Skepsis zu überwinden, sind umfassende Schulungen und Sensibilisierungskampagnen notwendig, die den Landwirten die Vorteile und den praktischen Nutzen dieser Methoden aufzeigen. Ist eine Dorfgemeinschaft erst einmal von einer Methode überzeugt, dann wird sie häufig zum Selbstläufer.
Ein weiteres Hindernis waren lange die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die mangelnde Unterstützung durch politische Entscheidungsträger. Um nachhaltige Erfolge zu erzielen, müssen nämlich politische Maßnahmen und Anreize geschaffen werden, die die Wiederaufforstung und den Schutz der Wälder fördern. Dies kann durch die Bereitstellung von finanziellen Anreizen wie Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen (PES) und die Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten unterstützt werden. Staatliche Akteure in Äthiopien haben zum Glück das Potential flächendeckender Wiederaufforstung erkannt und selbst eine Reihe von Studien und Projekten ins Leben gerufen.
Schlussfolgerung und Ausblick
Die Wiederaufforstungsbemühungen in Äthiopien zeigen beeindruckende Erfolge und bieten wertvolle Lektionen für die nachhaltige Wiederherstellung degradierter Landschaften weltweit. Die Anwendung von Methoden wie Farmer Managed Natural Regeneration, Wasserrückhaltung oder Area Exclosures hat nicht nur die Umweltbedingungen verbessert, sondern auch die Lebensgrundlagen der lokalen Gemeinschaften gestärkt. Durch die aktive Beteiligung der Bevölkerung und die Schaffung neuer Einkommensquellen tragen diese Initiativen zur wirtschaftlichen und sozialen Stabilität bei.
„Am Ende wird das, was in Afrika geschieht, davon abhängen, was Afrikaner tun, daher müssen sie den Prozess selbst in die Hand nehmen. Unsererseits müssen wir erkennen, dass afrikanische Bauern viel wissen, und es gibt Dinge, die auch wir von ihnen lernen können.“ Chris Reij, VU University Amsterdam
FMNR, entwickelt und gefördert durch Tony Rinaudo, hat sich als besonders wirksam erwiesen, da es auf vorhandenen natürlichen Ressourcen basiert und keine teuren Werkzeuge oder Materialien erfordert. Die Methode hat in Äthiopien und anderen afrikanischen Ländern weitreichende Anwendung gefunden und gezeigt, dass selbst die kargsten Landschaften wieder zum Leben erweckt werden können. Rinaudos Vision und Engagement haben dazu beigetragen, dass FMNR heute als eine der effektivsten Methoden zur Wiederaufforstung anerkannt ist.
Weitere Methoden wie Area Exclosures ergänzen die FMNR-Methode z. B. durch den Schutz größerer Landflächen vor menschlichen und tierischen Eingriffen. Diese Schutzmaßnahmen ermöglichen die natürliche Regeneration der Vegetation und tragen zur Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit, der Wasserspeicherkapazität und der Biodiversität bei. Die Kombination verschiedener Ansätze zur Wiederaufforstung hat in Äthiopien zu signifikanten ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Verbesserungen geführt.
Die langfristige Nachhaltigkeit dieser Projekte hängt von der fortgesetzten Unterstützung durch politische Entscheidungsträger, internationale Organisationen und lokale Gemeinschaften ab. Schulungen und Sensibilisierungskampagnen sind entscheidend, um das Bewusstsein für die Vorteile der Wiederaufforstung zu schärfen und die Akzeptanz der Methoden zu erhöhen. Darüber hinaus müssen finanzielle Anreize geschaffen und gesetzliche Rahmenbedingungen verbessert werden, um die Wiederaufforstung und den Schutz der Wälder zu fördern.
Ausblickend bietet Äthiopien ein inspirierendes Beispiel dafür, wie durch nachhaltige Methoden und gemeinschaftliches Engagement degradierte Landschaften wiederhergestellt werden können. Die Erfolge in Äthiopien könnten als Modell für andere Länder dienen, die ähnliche Herausforderungen im Bereich der Landdegradation und Desertifikation bewältigen müssen. Die Fortsetzung und Ausweitung dieser Bemühungen könnte einen bedeutenden Beitrag zur globalen Umwelt- und Klimastabilität leisten.
Die beeindruckenden Fortschritte, die in Äthiopien erzielt wurden, ermutigen uns, weiterhin innovative und nachhaltige Lösungen zu suchen und umzusetzen. Gemeinsam können wir eine nachhaltigere und lebenswertere Zukunft schaffen, in der Mensch und Natur im Einklang gedeihen. Lasst uns gemeinsam diese Reise fortsetzen und die positiven Veränderungen unterstützen, die durch die Wiederaufforstung in Äthiopien und weltweit möglich sind! 🌳🌍🌱