Hitzewellen sind längst nicht mehr nur eine Sommerplage, sondern ein ernstes globales Problem, wie eine aktuelle Studie der Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) zeigt. Während weltweit die Temperaturen steigen, brechen in bestimmten Regionen immer häufiger und intensiver Hitzerekorde. Diese „Hotspots“ entwickeln sich deutlich schneller, als es Klimamodelle vorhersagen können – und das mit dramatischen Folgen für Mensch und Natur.
Was sind Hitzewellen-Hotspots?
Die Studie hat Regionen identifiziert, in denen die höchsten Sommertemperaturen besonders rasch zunehmen. Nordwesteuropa, einschließlich Deutschland, Frankreich und Großbritannien, gehört zu den am stärksten betroffenen Gebieten. Hier steigen die Temperaturen an den heißesten Tagen doppelt so schnell wie die durchschnittlichen Sommertemperaturen. Im Jahr 2022 forderten Hitzewellen in Europa etwa 60.000 Menschenleben, und die Rekordhitze hielt auch 2023 an.
Warum diese extremen Temperaturen?
Ein Hauptverdächtiger für diese Extreme ist die Destabilisierung des Jetstreams, einer Luftströmung, die das Wetter auf der Nordhalbkugel steuert. Durch die rasche Erwärmung der Arktis entsteht ein ungleichmäßiges Muster, das heiße Luft in gemäßigte Zonen wie Mitteleuropa befördert. Zudem spielen lokale Effekte wie die Austrocknung von Böden eine Rolle, da weniger Verdunstung die Lufttemperatur weiter anheizt. Diese Wechselwirkungen sind jedoch noch nicht vollständig verstanden, weshalb die Modelle oft hinterherhinken.
Auswirkungen und was sie für Österreich bedeuten
Auch wenn Österreich am Rand des europäischen Hotspots liegt, sind die Auswirkungen spürbar: Hitzewellen gefährden die Gesundheit, belasten die Landwirtschaft und beeinträchtigen die Infrastruktur. Besonders gefährlich sind diese Ereignisse, da sie oft Regionen treffen, die nicht auf extreme Hitze vorbereitet sind – etwa durch fehlende Klimatisierung oder anfällige Ökosysteme.
Wie kann man reagieren?
Die Studie betont, wie wichtig es ist, regionale Klimarisiken besser zu verstehen und sich an diese anzupassen. Dazu gehören Frühwarnsysteme, verbesserte Infrastruktur und ein stärkerer Fokus auf den Schutz von Böden und Wäldern. Gleichzeitig bleibt die Eindämmung der globalen Erwärmung durch reduzierte CO₂-Emissionen entscheidend, um diese gefährlichen Trends zu bremsen.
Für Österreich bedeutet dies, nicht nur mit Anpassungsstrategien, sondern auch durch eine entschlossene Klimapolitik voranzugehen, um den künftigen Generationen eine lebenswerte Umwelt zu sichern.