Friedrich Hinterberger: Pionier für nachhaltige Wirtschaftsmodelle und Klimaökonomie

Friedrich Hinterberger: Pionier für nachhaltige Wirtschaftsmodelle und Klimaökonomie
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Friedrich Hinterberger, ein österreichischer Ökonom und Nachhaltigkeitsexperte, hat sich als Vordenker in der ökologischen Ökonomie und der Entwicklung von ressourceneffizienten Wirtschaftssystemen etabliert. In einer Zeit, in der der Klimawandel und das Streben nach ökologisch nachhaltigen Lösungen immer dringlicher werden, hat Hinterberger mit seinem umfassenden Forschungsansatz und seiner Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen und EU-weiten Projekten großen Einfluss auf die Gestaltung der nachhaltigen Wirtschaftspolitik Europas ausgeübt.

Friedrich Hinterberger wurde 1959 in Schwanenstadt, Oberösterreich und studierte Wirtschaftswissenschaften in Linz und Gießen mit einem besonderen Fokus auf nachhaltige Entwicklung und ökologischen Fortschritt. Seine Leidenschaft für umweltfreundliche Wirtschaftssysteme führte ihn dazu, 1999 das Sustainable Europe Research Institute (SERI) zu gründen, eine der renommiertesten Denkfabriken in Europa, die sich mit Fragen der nachhaltigen Entwicklung und Ressourcenmanagement beschäftigte. Durch seine Forschung und politische Arbeit hat er europaweit Anerkennung erlangt. Seit 2019 ist er Vizepräsident des Austrian Chapter des Club of Rome.

Friedrich Hinterberger (Mitte) bei Earth4All – A Survival Guide for Humanity 2022. Foto: Philipp Greindl

SERI und cooppa

Das Sustainable Europe Research Institute (SERI), gegründet von Friedrich Hinterberger, war viele Jahre ein wichtiger Akteur in der europäischen Nachhaltigkeitsforschung. Es spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Konzepten zur Ressourceneffizienz, zur Dematerialisierung der Wirtschaft und zur Analyse von Materialflüssen. SERI hat maßgeblich dazu beigetragen, eine wissenschaftliche Grundlage für nachhaltige Wirtschaftsmodelle zu schaffen und politische Strategien in Europa zu beeinflussen.

Allerdings existiert SERI in seiner ursprünglichen Form nicht mehr. Die Organisation wurde aufgelöst, und ihre Aktivitäten sowie das Know-how der Forscherinnen und Forscher wurden in andere Institutionen und Initiativen integriert. Viele ehemalige SERI-Mitglieder setzen sich weiterhin in verschiedenen Projekten für die Förderung einer ressourcenschonenden und klimafreundlichen Wirtschaft ein. Friedrich Hinterberger selbst bleibt aktiv in der Forschung und Politikberatung zu nachhaltigen Wirtschaftsmodellen und der Transformation zu einer postfossilen Wirtschaft.

2018 gründete Friedrich Hinterberger gemeinsam mit Kollegen in Österreich und Deutschland die Medienagentur cooppa (cooperative press agency). Diese Agentur verfolgt das Ziel, durch Impact-Journalismus positive und konstruktive Geschichten zu vermitteln. Besondere Schwerpunkte liegen dabei auf der Kommunikation von Zukunftsthemen und den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen. Cooppa widmet sich der Aufgabe, Nachhaltigkeit und zukunftsweisende Ideen in den Medien stärker zu verankern und eine positive Berichterstattung über ökologische und soziale Themen zu fördern.

„Growth in Transition“: Ein Plädoyer für nachhaltiges Wachstum

Ein Meilenstein in Hinterbergers Karriere war das Projekt und BuchGrowth in Transition“, das er gemeinsam mit anderen Experten initiierte. Die Grundidee von „Growth in Transition“ ist die Einsicht, dass unbegrenztes Wirtschaftswachstum, wie es im traditionellen Sinn verstanden wird, in einer Welt begrenzter Ressourcen nicht nachhaltig ist. Stattdessen müssen wir Wege finden, die Entkopplung von Wachstum und Ressourcenverbrauch voranzutreiben.

Das Projekt wurde in mehreren EU-Ländern durchgeführt und befasste sich mit den politischen, ökologischen und sozialen Dimensionen eines Übergangs zu einem neuen Wachstumsparadigma. Es regt zu einer umfassenden Diskussion darüber an, wie man den Wohlstand der Gesellschaft bewahren und gleichzeitig die Umwelt schützen kann. Hinterberger betont, dass der Wandel zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem nicht nur eine technologische, sondern auch eine kulturelle und gesellschaftliche Herausforderung darstellt.

One Planet Economy Network (OPEN)

Ein weiteres bedeutendes EU-Projekt, an dem Hinterberger maßgeblich beteiligt war, ist das One Planet Economy Network: Europe. Dieses Projekt wurde ins Leben gerufen, um europäische Staaten dabei zu unterstützen, den Übergang zu einer ressourceneffizienten Wirtschaft zu vollziehen. Es zielte darauf ab, die ökologischen Fußabdrücke von Ländern zu bewerten und Wege zu finden, wie man innerhalb der planetaren Grenzen wirtschaften kann, um langfristige Nachhaltigkeit sicherzustellen.

Hinterberger und sein Team arbeiteten daran, Werkzeuge wie den Footprint Family Indikator zu entwickeln, die es politischen Entscheidungsträgern ermöglichen, die Auswirkungen ihrer Wirtschaftspolitik auf die Umwelt besser zu verstehen und zu steuern. Diese Indikatoren zeigen, wie viel natürliche Ressourcen für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen verbraucht werden und wie diese effizienter genutzt werden können.

Eco-Innovation Observatory (EIO)

Zusammen mit SERI war Hinterberger auch an dem Eco-Innovation Observatory (EIO) beteiligt, einer Plattform, die sich mit der Förderung ökologischer Innovationen in Europa beschäftigt. Das EIO stellte Entscheidungsträgern, Unternehmern und Wissenschaftlern Informationen über den aktuellen Stand und die Zukunftstrends im Bereich der Öko-Innovation zur Verfügung. Ziel des Projekts war es, Innovationsprozesse zu unterstützen, die sowohl wirtschaftlichen Fortschritt als auch Umweltverträglichkeit fördern.

Das EIO hat eine Vielzahl von Berichten veröffentlicht, die zeigen, wie ökologisch orientierte Innovationen zur Reduzierung von Ressourcenverbrauch, zur Effizienzsteigerung und zur Verringerung von Umweltauswirkungen beitragen können. Hinterbergers Beitrag zu diesem Projekt war entscheidend für die Förderung einer zukunftsorientierten Innovationspolitik, die Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit vereint.

Hinterbergers Einfluss auf die klimafreundliche Ökonomie der 2020er Jahre

In den 2020er Jahren hat sich die Diskussion um die Bekämpfung des Klimawandels und die Umstellung auf eine ressourceneffiziente Wirtschaft intensiviert. Friedrich Hinterberger und seine Arbeit mit SERI haben dazu beigetragen, dass viele der heute diskutierten Ansätze zur Kreislaufwirtschaft, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt der europäischen Politik gerückt sind.

Seine Beiträge zur Debatte um die Dematerialisierung – also der Reduktion des Ressourcenverbrauchs bei gleichzeitiger Erhaltung des Wohlstands – sowie seine Forschung zur Rolle von Öko-Innovationen in der Wirtschaft haben die Weichen für eine nachhaltige Transformation gestellt. Durch seine Arbeit in verschiedenen EU-Projekten hat Hinterberger nicht nur die theoretischen Grundlagen für eine nachhaltige Wirtschaftspolitik gelegt, sondern auch konkrete Handlungsoptionen aufgezeigt, die heute von Entscheidungsträgern in der EU angewendet werden.

Hinterbergers Vision einer nachhaltigen, klimafreundlichen Ökonomie umfasst nicht nur technologische Innovationen, sondern auch eine grundlegende Neuausrichtung unseres Verständnisses von Wachstum und Wohlstand. Indem er Ressourcenverbrauch und wirtschaftlichen Fortschritt entkoppelt, leistet er einen entscheidenden Beitrag zur Lösung der ökologischen Herausforderungen unserer Zeit.

 

Friedrich Hinterberger bei Earth for All Austria 2024

Fazit

Friedrich Hinterberger hat sich als eine der zentralen Figuren der europäischen Nachhaltigkeitsforschung etabliert. Durch seine Gründung des SERI und seine Mitarbeit an einflussreichen Projekten wie Growth in Transition, OPEN und dem Eco-Innovation Observatory hat er maßgeblich dazu beigetragen, den Weg in eine klimafreundliche und ressourceneffiziente Zukunft zu ebnen. Sein Engagement zeigt, dass der Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen.