The Dark Side of Christkindlmarkt

The Dark Side of Christkindlmarkt

Raum und Öffentlichkeit – Occupy Christkindlmarkt

Wem gehört öffentlicher Raum? Darf die Nutzung desselben durch kommerzielle Interessen eingeschränkt werden? Was ist Öffentlichkeit und wem soll/ muss sie dienen? Und ist nicht die Rückeroberung dieser Öffentlichkeit innerhalb von öffentlichem Raum ein demokratisches Grundrecht?

Das sind keine hypothetischen Fragen, sondern wichtige Überlegungen, wenn es um die Bedürfnisse jener geht, die für ihr Überleben auf Öffentlichkeit angewiesen sind: jene Menschen, die durch die immer gröber werdenden Maschen unseres sozialen Auffangnetzes gefallen sind oder denen wir eine Teilhabe an diesem Netz verwehren. Obdachlose, Bettler_innen, Menschen, die weit unterhalb der Armutsgrenze leben müssen – warum auch immer.

Ursprünglich sollten den Verkäufer_innen der Straßenzeitung Augustin der Zugang zu acht Wiener Weihnachtsmärkten verwehrt werden. Am 19. Dezember 2011 erludt sich der Unmut über diese Privatisierung öffentlicher Plätze in der Protestveranstaltung Occupy Christkindlmarkt am Wiener Rathausplatz. Aufgrund der Teilnahme von mehreren hundert Menschen und einem nicht unerheblichen Medienecho, wurden ausgesprochene Drohungen zurückgenommen und „großzügigerweise“ von der Exekution der Verkaufseinschränkungen auf einigen der acht Märkte abgesehen.

The Dark Side of Christkindlmarkt

Angeregt durch die Diskussionen – Wem gehört öffentlicher Raum, wem gehören die Weihnachtsmärkte? – stellte ich mir weitere Fragen hinsichtlich der öffentlichen Wirkung von Weihnachtsmärkten. Gemeinsam mit zwei kreativen Köpfen von der Theater-, Film- und Medienwissenschaft wollte ich diesen Fragen innerhalb eines Videoprojekts nachgehen. Ziel waren drei kleine Fernsehbeiträge, die sich jeweils mit einem negativen Aspekt der Weihnachtsmärkte beschäftigen sollten:

– Wie sind die Erfahrungen einer Verkäuferin, einem Verkäufer der Straßenzeitung Augustin am Weihnachtsmarkt?

– Wie stehen jene Menschen zu Weihnachtsmärkten, die direkt neben einem leben müssen?

– Alkoholismus & öffentlicher Raum: Was sind die Auswirkungen öffentlicher Alkoholausschank an weihnachtlichen Punschbuden?

Die ersten beiden ersten Aspekte konnten filmisch festgehalten werden, der dritte wurde aus verschiedenen Gründen leider nicht umgesetzt.

 

Das Geschäft mit der Glitzerwelt © Eva Mühlbacher

Leben am Rande des Weihnachtsmarktes

Ich kümmerte mich besonders um den zweiten Aspekt. Der folgende Beitrag wurde von mir konzipiert, geschnitten und nachvertont. Bei der Kamera-Arbeit und den Interviews unterstützte mich Eva Mühlbacher. Das Format orientiert sich an den kurzen Beiträgen von Wien heute auf ORF 2:

 

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