Paradigmata Lektion1

Die großen Fragen der Menschheit…

… lauten:

  1. Wie kauft mensch eine Paradigmata?
  2. Wie liest mensch eine Paradigmata?

Und um euch nicht länger auf die Folter zu spannen, hier die Antworten:

Die beiden Videos entstanden als Projektarbeit für meine Ausbildung zum Creative Video Designer beim WIFI Wien.

Schauspielerin: Johanna Mangold
Assistentin und Handmodell: Ulrike Stich
Musik: Kevin MacLeod

Paradigmata – Zeitschrift für Menschen und Diskurse ist ein Magazin mit Geistes- und Sozialwissenschaftlichem Schwerpunkt, das versucht einzelne Themen aus verschiedensten oft auch ungewöhnlichen Blickwinkeln zu betrachten. Oder mit den Worten der Paradigmata HP:

„PARADIGMATA betrachtet die Zusammenhänge der verschiedenen Facetten des menschlichen Lebens. Als Kind der Anthropologie ist sie eine Denkerin, eine bekennende Pluralistin, die sich mehr als nur einer Strömung verpflichtet fühlt und aus Kontroversen verschiedenster Disziplinen neue Perspektiven eröffnen will. Mensch liest sie gerne in den Ruhepausen des Lebens, um dadurch ihre Inhalte besser reflektieren zu können. Sie dient aber ebenso der Unterhaltung: durch so manche angriffslustige und sarkastische Kommentare ist sie beliebt, schreckt aber auch nicht davor zurück, sich unbeliebt zu machen. PARADIGMATA liefert eine Vielfalt an Perspektiven auf Gewöhnliches und Außergewöhnliches aus den – und jenseits der – Wissenschaften.“

The Dark Side of Christkindlmarkt

The Dark Side of Christkindlmarkt

Raum und Öffentlichkeit – Occupy Christkindlmarkt

Wem gehört öffentlicher Raum? Darf die Nutzung desselben durch kommerzielle Interessen eingeschränkt werden? Was ist Öffentlichkeit und wem soll/ muss sie dienen? Und ist nicht die Rückeroberung dieser Öffentlichkeit innerhalb von öffentlichem Raum ein demokratisches Grundrecht?

Das sind keine hypothetischen Fragen, sondern wichtige Überlegungen, wenn es um die Bedürfnisse jener geht, die für ihr Überleben auf Öffentlichkeit angewiesen sind: jene Menschen, die durch die immer gröber werdenden Maschen unseres sozialen Auffangnetzes gefallen sind oder denen wir eine Teilhabe an diesem Netz verwehren. Obdachlose, Bettler_innen, Menschen, die weit unterhalb der Armutsgrenze leben müssen – warum auch immer.

Ursprünglich sollten den Verkäufer_innen der Straßenzeitung Augustin der Zugang zu acht Wiener Weihnachtsmärkten verwehrt werden. Am 19. Dezember 2011 erludt sich der Unmut über diese Privatisierung öffentlicher Plätze in der Protestveranstaltung Occupy Christkindlmarkt am Wiener Rathausplatz. Aufgrund der Teilnahme von mehreren hundert Menschen und einem nicht unerheblichen Medienecho, wurden ausgesprochene Drohungen zurückgenommen und „großzügigerweise“ von der Exekution der Verkaufseinschränkungen auf einigen der acht Märkte abgesehen.

The Dark Side of Christkindlmarkt

Angeregt durch die Diskussionen – Wem gehört öffentlicher Raum, wem gehören die Weihnachtsmärkte? – stellte ich mir weitere Fragen hinsichtlich der öffentlichen Wirkung von Weihnachtsmärkten. Gemeinsam mit zwei kreativen Köpfen von der Theater-, Film- und Medienwissenschaft wollte ich diesen Fragen innerhalb eines Videoprojekts nachgehen. Ziel waren drei kleine Fernsehbeiträge, die sich jeweils mit einem negativen Aspekt der Weihnachtsmärkte beschäftigen sollten:

– Wie sind die Erfahrungen einer Verkäuferin, einem Verkäufer der Straßenzeitung Augustin am Weihnachtsmarkt?

– Wie stehen jene Menschen zu Weihnachtsmärkten, die direkt neben einem leben müssen?

– Alkoholismus & öffentlicher Raum: Was sind die Auswirkungen öffentlicher Alkoholausschank an weihnachtlichen Punschbuden?

Die ersten beiden ersten Aspekte konnten filmisch festgehalten werden, der dritte wurde aus verschiedenen Gründen leider nicht umgesetzt.

 

Das Geschäft mit der Glitzerwelt © Eva Mühlbacher

Leben am Rande des Weihnachtsmarktes

Ich kümmerte mich besonders um den zweiten Aspekt. Der folgende Beitrag wurde von mir konzipiert, geschnitten und nachvertont. Bei der Kamera-Arbeit und den Interviews unterstützte mich Eva Mühlbacher. Das Format orientiert sich an den kurzen Beiträgen von Wien heute auf ORF 2:

 

Orishas zu Besuch

Olakela Massetungi in Wien

Anlässlich des Besuchs von Olakela Massetungi – Orisha Priester und Shrine Head auf Trinidad – gestaltete ich einen kurzen Fernsehbeitrag:

Die Szenen im Café Frame entstanden während des Abschiedsfestes am 18.12.2012 bzw. am 22.12 (Interview mit Patric Kment). Für Konzept, Regie, Schnitt bin ich alleine verantwortlich. Die Kamera im Café Frame stammt auch von mir, für die Aufzeichnungen während des Heilrituals an der Universität Wien (Hörsaal C am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie) möchte ich Harald Cont herzlich danken.

Zur Person

Olakela Massetungi ist Orisha Priester auf Trinidad. Er leitet seit rund 40 Jahren einen Schrein in Petit Valley (Bezirk Diego Martin, nordwestlich der Hauptstadt Port-of-Spain). Er engagiert sich seitdem für eine Afrikanisierung der Orisha Religion und ihre politische und spirituelle Legitimation. Olakela Massetungi ist international vernetzt, trägt den Chief Title Oloye Orawale Oranfe, den er in Nigeria erhalten hat. Seit 2007 ist er Vorsitzender des Council of African Traditional Chiefs in der Republik Trinidad und Tobago.

Im Winter 2011 bereiste Olakela Massetungi zum ersten Mal Österreich auf Einladung von Dr. Patric Kment. Er hielt während dieser Zeit mehrere Vorträge sowie ein Heilritual in den Räumen der Universität Wien. Das Weltbild des Orisha Priesters ist dabei auf sehr positive Resonanz gestoßen, auf Nachfrage gab er persönlichen Ratschlag mittels des Ifa-Orakels, das wichtiger Teil der Yoruba Religion (Orisha) in Nigeria ist.